Die Unternehmerinnen und Unternehmer im Kreis Olpe waren äußerst erfreut, dass Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Ministerpräsidentin, nicht nur der Einladung zur Unternehmertagung 2023 in der Stadthalle Olpe gefolgt ist, sondern auch, dass sie sich am Folgetag mit einer Delegation des Arbeitgeberverbandes für den Kreis Olpe e.V. traf. Zusammen mit den Mitgliedern des Vorstands sowie Tarifausschuss Metall besuchte die Ministerin die Unternehmen MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG sowie Gebr. Kemper GmbH + Co. KG.

Christopher Mennekes, geschäftsführender Gesellschafter der MENNEKES-Gruppe, zeigte Ministerin Neubaur bei einem Rundgang Firmengelände und Teile der Produktion am Standort in Welschen Ennest. Die Wirtschaftsministerin konnte sich zudem ein Bild von der in Südwestfalen einzigartigen Ladeinfrastruktur auf dem MENNEKES-Parkplatz machen. An bereits 50 von insgesamt 100 geplanten Ladepunkten können Mitarbeiter und Gäste ihre Elektroautos laden.

Als zweite Station stand das Unternehmen Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe auf dem Programm. Tessa Bertram, Vorsitzende des Beirats der Gebr. Kemper GmbH + Co KG, hob in ihren einführenden Worten die Verantwortung eines in fünfter Generation geführten Familienunternehmens für die Beschäftigten, ihre Familien sowie die Region hervor. Nach der Vorstellung der einzelnen Geschäftsbereiche und dem Austausch mit der Ministerin über die aktuellen Herausforderungen durch die bestehende Energiekostensituation, rundete ein Rundgang durch den Geschäftsbereich Walzprodukte den Besuch von Ministerin Neubaur ab.

Noch am Vortag hatte Christopher Mennekes in seiner Funktion als Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes für den Kreis Olpe e.V. in seiner Begrüßungsrede anlässlich der Unternehmertagung – um die Worte von Ministerin Neubaur zur zitieren – „charmant Kritik“ geübt, indem er mit freundlichen Worten und dem  Ansatz gemeinsam  Lösungen für die großen Herausforderungen wie Fach- und Arbeitskräftemangel, Energiekosten sowie Infrastruktur zu finden, die notwendige Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft betonte.

Dieser konstruktiv kritische aber dennoch kollaborative Ton war auch für die Gespräche am Folgetag kennzeichnend. Der Austausch machte deutlich, dass Wirtschaft und Landesregierung sich darin einig sind, dass es gemeinsame Wege zur Lösung der großen Probleme bedarf. Vor diesem Hintergrund wurden während des Unternehmensbesuches bei der Firma Mennekes das Thema Elektromobilität mit den Herausforderungen Förderpolitik, aktuelle Stimmung, Marktlage sowie technologische Entwicklung vertieft, während es bei der Firma Kemper mit den dort prozessbedingt hohen Strom- und Gaskosten um die Sorgen der Unternehmerinnen und Unternehmer hinsichtlich der aktuellen Energiepreisniveaus vor dem Hintergrund der bestehenden globalen Markt- und Wettbewerbssituation ging.

Die Unternehmerinnen und Unternehmen brachten zum Ausdruck, dass vieles von einer verlässlichen Politik abhänge, die zudem Orientierung biete. Unerlässlich sei eine zielgerichtete Anreizpolitik. Im Gespräch wurde deutlich, dass die aktuelle Förderkulisse oftmals eher zu Verunsicherung beitrage. Insbesondere im Bereich der Förderung wichtiger Zukunftstechnologien wie Ladeinfrastruktur und Wärmepumpen habe sich gezeigt, dass unklare Rahmenbedingungen und häufige Änderungen Investitionen und Entwicklungen behindern können. Hier würde eine verlässliche Politik nicht nur dazu beitragen, notwendige Investitionen zu tätigen, sondern auch die dringend benötigte Transformation hin zu nachhaltigen Energiequellen zu beschleunigen. Zudem trete Politik in solchen Fällen als Nachfrager auf, was zu Verzerrungen der freien Marktwirtschaft führen könne. Gerade wenn Unternehmen durch Förderprogramme und die damit hervorgerufenen (Zusatz-)Bedarfe Kapazitäten in Anlagen sowie Beschäftigung aufbauen, ist der beim Wegfall der Förderung entstehende Nachfragerückgang nicht ohne weiteres abzufedern. Förderpolitik muss demzufolge so ausgestaltet werden, dass sie langfristig wirkt, Unsicherheiten reduziert und Verlässlichkeit bei allen Beteiligten schafft. Dabei sollte Politik durch eine gezielte Förderung – wo erforderlich – Impulse setzen, ohne langfristig die Gesetze der freien Marktwirtschaft abzukoppeln.

Bezüglich der aktuellen Situation der Energiepreise sieht auch Ministerin Neubaur dringenden Handlungsbedarf und äußert die Hoffnung, dass die notwendigen Entscheidungen auf Bundesebene jetzt schnellstmöglich getroffen werden und man von der Diskussion zur Umsetzung komme.

Im Gespräch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern zollte Ministerin Neubaur der örtlichen Wirtschaft erneut ihren Respekt. Gerade die beiden Betriebsrundgänge in den Unternehmen zeigten doch eindrucksvoll, was bereits von den Unternehmen geleistet werde, um den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen und den Prozess der Dekarbonisierung aktiv mitzugestalten.

Der offene und konstruktive Austausch zeigte, dass mit Mona Neubaur eine Wirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen angetreten ist, die sich Zeit nimmt, mit offenen Ohren den Sorgen und Nöten der Wirtschaft sehr genau zuhört und mit viel Pragmatismus an den notwendigen Lösungen mitwirkt.